Junges Licht

In meinen Augen strahlt dein junges Licht,
Doch Schatten zieht sich durch mein Angesicht.
Fast doppelt alt, und Jahre trennen uns,
Dein Leben blüht, in meinem nur Verdruss.
Ein Herz noch schwer von Trauer und Verlust,
Der Schmerz des Abschieds, ein steter Frust.
Meine Frau, die Liebe, die so stark verbrannt,
Ihr Platz bleibt leer, mein Herz in ihrer Hand.
Und du, so jung, so unbeschwert und frei,
Ein anderer hält dich, das Band ist neu und treu.
Wie kann ich hoffen, träumen oder fleh'n,
Wenn du schon in des Anderen Armen stehst?
Doch tief in mir, verborgen vor der Welt,
Ist ein Platz, der nur für dich bestellt.
Kein Wunsch, kein Hoffen, nur stille Glut,
Denn meine Liebe kennt auch fern den Mut.
Du bist zu jung, und ich trag' meine Last,
Die Zeit ist uns kein Freund, kein sanfter Rast.
Doch in den Räumen, wo die Trauer lebt,
Hast du dein Licht wie still ein Stern gewebt.